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Dienstag, 8. März 2016

Die Menstruationstasse - Eine Alternative zu Tampons?


Ich möchte euch heute die Menstruationstasse vorstellen. Als ich in der Schule vor etwa 10 Jahren davon hörte, hatte ich keine Vorstellung davon, was das sein könnte. Ich stellte mir eine Art Espresso-Tasse vor, die im Slip steht und das Blut auffängt - ekelig wenn die umkippt und unbequem muss das beim laufen sein. Ich verschwendete keine Gedanken mehr daran bis ich vor einiger Zeit wieder darauf stieß. 
Ich war nun älter, reifer und schon 2-fache Mutter und recherchierte etwas dazu. Es klang interessant und ich wollte es mal ausprobieren - Schaden kann es ja nicht ;) 

Was ist eine Menstruationstasse?
Entgegen meiner damaligen Vorstellung stellt man sich keine Espressotasse in den Slip ;) Es ist ein kleiner Cup aus medizinischem Silikon. Er wird wegen seiner glockenähnlichen Form auch Mens-Glocke genannt. 
Der Cup wird gefaltet und wie ein Tampon in die Scheide eingeführt. Er sollte vor dem Muttermund platziert und nicht spürbar sein. In der Scheide muss der Cup sich öffnen (=ploppen), um das Blut auffangen zu können. Nun kann er bis zu 12h drin bleiben, bevor man ihn heraus nimmt und auskippt (natürlich kann man ihn auch häufiger leeren). Nach einer kleinen Reinigung wird der Cup wieder eingeführt und nach der Menstruation ausgekocht, bevor er in der nächsten Mens wieder Verwendung findet. 

Vorteile:
- Der Cup ist vergleichsweise günstig: Für 15-40€ (je nach Marke) bekommt man einen Cup, der dann bis zu 10 Jahre halten kann
- Das medizinische Silikon ist Schadstofffrei, Keime finden an der glatten Oberfläche keinen Halt, somit ist es eine "saubere Sache" 
- Viele Frauen haben weniger Regelschmerzen, manche vermuten, der Cup treffe Aklupressurpunkte wodurch der Schmerz gemindert wird
- Der Mülleimer im Bad wird quasi überflüssig, Müll durch Binden und Tampons fällt gänzlich weg
- Das schont auch die Umwelt -> Ein Cup ist nachhaltig

Das heraus nehmen:
Der Cup sollte nicht am Stiel heraus gezogen werden (Unterdruck -> Aua!) sondern etwas herunter gepresst werden, damit man mit den Fingern dran kommt, um mit eindrücken das Vakuum zu lösen und den Cup vorsichtig heraus zu ziehen. Sitzt der Cup sehr weit oben kann man vorsichtig(!) an dem Stiel im Zick-Zack herunter ziehen. 
Ist der Cup raus, wird er im WC geleert und danach ausgewaschen. Zuhause geht das am Waschbecken, für Unterwegs gibt es Reinigungstücher, man nimmt eine kleine Wasserflasche in der Handtasche mit oder verwendet einmal Klopapier zum auswischen. 

Das Einführen:
Es gibt verschiedene Wege, die Tasse zu falten. 3 davon möchte ich euch einmal an Bildern zeigen:

Die C-Faltung

Die S-Faltung

Die Punch-Down-Faltung



So gefaltet wird der Cup - ähnlich wie schon der Tampon - in die Scheide eingeführt. In der Scheide sollte die Tasse sich öffnen, das geht meistens einfacher, wenn der "Knick" Richtung After zeigt. Manchmal muss man mit den Fingern oder anspannen des Beckenbodens etwas nachhelfen, bis der Cup richtig sitzt. 

Der richtige Cup:
Es gibt sehr viele verschiedene Cups: Lange und kurze, harte und weiche, große und kleine. 
In den Shops von Cuptime und Ladyways kann man sich zum richtigen Cup beraten lassen, auch auf Facebook gibt es eine Gruppe (Menstruationstasse) zum Thema, in der sich interessierte informieren und beraten lassen können. Interessant sind dabei Daten wie das Alter, Anzahl von Geburten, Stärke der Blutung und des Beckenbodens, sowie die Höhe des Muttermundes. 

 Ausprobieren lohnt sich :)

~*Tifa