~♥~ "Solange ich klein bin, gebt mir Wurzeln. Wenn ich groß bin, verleiht mir Flügel" ~♥~

Donnerstag, 19. März 2015

Stillen in der Öffentlichkeit und Langzeitstillen

Stillen ist natürlich - aber in welchem Ausmaß?

Direkt nach der Geburt eines Babys darf gestillt werden. Mutter und Baby lernen sich kennen - ein wundervoller und intimer Moment. Jeder Mutter sollte dieser Moment voller Glück und lächeln ermöglicht werden. Leider ist dies nicht immer der Fall, doch auch ein Kaiserschnitt oder Komplikationen können eine gute Stillbeziehung nicht stören.

Immer mehr wird verbreitet "Muttermilch ist das Beste für Ihr Baby". Aber nicht nur für das Baby - Auch die Mutter profitiert davon. Gleichzeitig jedoch soll man das gefälligst nicht Öffentlich tun! Dabei ist Stillen für das Baby genauso Nahrungsaufnahme, wie für die anderen in der Fußgängerzone der Döner oder das Stück Kuchen. Eine stillende Mutter wird als Belästigend empfunden und wird aus Restaurants gejagt oder zur Toilette gebeten. Würden Sie ihr bestelltes Essen auf dem WC zu sich nehmen? Wohl kaum - warum also verlangen Sie dies von Babys und ihren Müttern? Die weibliche Brust ist natürlich auch dazu gedacht die Männer anzuziehen, doch in diesem Stillmoment ist sie eine reine Nahrungsquelle und nicht sexuell zu sehen. (Zumal man in beinahe jeder Fußgängerzone große Plakate von fast nacktem bis nacktem Busen zu finden sind - darüber beschwert sich niemand) Jetzt sagen viele "Dann pump doch ab und gib's ihm mit der Flasche, wenn Du unterwegs bist" (Oder auch "Lass sie doch beim Papa mit abgepumpter Milch") Sehr schön überlegt, aber da gibt es ein paar Probleme für einige Mütter:

- Nicht jede Mutter kann Pumpen. 
Eine Milchpumpe saugt anders als ein Baby und viele Frauen bekommen durch das Pumpen kaum oder sogar gar keine Milch aus ihrer Brust.
- "Saugverwirrung"
Wenn ein Baby aus der Flasche trinkt, saugt es anders, als an der Brust. Zugegeben ist das saugen an der Flasche leichter. Die Milch kommt einfach heraus, wo das Baby an der Brust die Milch mit Hilfe seiner Zunge "ausmassieren" muss. Das Baby könnte hierdurch verwirrt werden oder gar das trinken an der Brust verlernen, was stillende Mütter nicht wollen!
- Nicht jedes Baby nimmt eine Flasche
Viele Babys verweigern künstliche Sauger - Schnuller und Flaschen - und wollen nur an der Brust trinken.

Trau Dich in der Öffentlichkeit zu Stillen! Wenn es niemand tut, wird es nie Normalität! (so der Aufruf einer unter Müttern bekannten Internetseite)


Viele Krankenhäuser sind als "stillfreundlich" ausgezeichnet und die Schwestern und Hebammen bemühen sich so gut sie können einen guten Start in die Stillzeit zu ermöglichen.

Haben Mutter und Baby ihren Stillrhytmus gefunden, schleichen die Tage dahin. Aus Tagen wurden Wochen und Monate und beiden geht es gut.
Nach nur 4 Monaten kommt das erste mal die Frage "Bekommt er denn schon Brei?" und als Mutter hat man sich darüber noch keine Gedanken gemacht. Als Mutter merkt man einfach, wenn das Baby noch nicht so weit ist. Als Mutter weiß man: "So wie es jetzt ist, ist es gut" und man wartet. Und desto länger man wartet, desto häufiger kommt die "Brei-Frage". Irgendwann wird das Baby soweit sein und man führt wie von selbst die Beikost ein. Möglicherweise ist das Baby 6 Monate, eventuell auch schon 10 Monate alt. Ganz langsam schleichen sich kleine Teil-Mahlzeiten ein und auch im Anschluss wird gestillt, wenn Mama und Baby das möchten. Doch aus irgendeinem Grund soll es vom ersten Löffel an ganz schnell gehen und jede Woche wird man gefragt "Ach, Du stillst noch?", obwohl, das Baby noch kein Jahr alt ist. Spätestens wenn das fröhliche Geburtstagskind angekrabbelt (oder gelaufen) kommt und zum Mittagsschlaf in den Schlaf gestillt werden möchte kommen irritierte Blicke. "Sie wird doch gar nicht mehr satt davon" und "Du musst aber mal langsam abstillen" hören dann alle Mütter. Dabei spüren sie doch selbst am besten, wie lange es Ihnen gut tut. Viele Mütter sind dankbar für diese Geheimwaffe, mit denen sie ihr Kind in Minuten zum Schlafen bewegt haben. Wieso sollte man sich dann die Mühe machen und dem Kind das Trinken verweigern, wenn es beide Parteien nicht stört? Nur weil die Verwandten es komisch finden? "Gib ihm doch lieber eine Flasche" oder auch "Sie kann ja gar nicht durchschlafen, wenn sie gar nicht satt ist" sind nur 2 von vielen gut gemeinten Ratschlägen. Das Baby braucht es und die Mutter gibt es gern, warum also auf künstliche Nahrung umstellen, wenn man doch selbst die beste Nahrung produziert? Warum Artfremde Muttermilch (Kuhmilch) füttern, wenn man die artgerechte Nahrung immer dabei hat?
Die Monate ziehen weiter und in der Verwandtschaft wird das Thema schon umgangen. Und spätestens nach dem zweiten Geburtstag kommt dann auch noch der Kinderarzt mit "Stillen in dem Alter ist total überflüssig/unnötig" (oder gar schädlich!) daher. Mit zwei Jahren stillt die Mama evtl noch zum Einschlafen, in der Nacht, bei Krankheit, zum Trost oder einfach weil das Kind gerade mal viel Nähe braucht - die Nahrungsaufnahme rückt mit zunehmendem Alter immer mehr in den Hintergrund. Mutter und Kind geht es gut mit dem Stillen und so geht es weiter... Irgendwann wird man leider als krank oder gar pervers betitelt... Desto älter das Kind wird, umso weniger spricht Mama darüber, sie weicht aus, verschweigt und irgendwann lügt sie auch sie habe abgestillt, um den Diskussionen aus dem Weg zu gehen... Zuhause im kuschel-Sessel darf das Kind weiter stillen, bis es irgendwann sagt "Ich möchte nun nicht mehr" - und dieser Tag wird kommen. Bis dahin haben Mutter und Kind jede Stillmahlzeit genossen und sich nicht irritieren lassen.

Leider haben nicht alle Mütter so viel Kraft und beugen sich den Forderungen der Umwelt - spätestens wenn der Kinderarzt veraltetes "Wissen" ausspricht.

Die WHO (World Health Organsation) empfiehlt:
- Vollstillen bis zum vollendeten 6. Lebensmonat
- Teilstillen bis zum vollendeten 2. Lebensjahr
- darüber hinaus so lange Mutter und Kind es wünschen

Das natürliche Abstillalter liegt zwischen 2 und 6 bzw. 7 Jahren (je nach Quelle)

Stillen ist natürlich - Egal wie alt Dein Kind ist!

Wenn eine Mutter ihr vier-Jähriges noch stillt, heißt das nicht, das es keine feste Nahrung bekommt!! Das Kind isst genauso wie andere Kinder, es bekommt nur zusätzlich noch etwas Muttermilch, wenn es dies wünscht. Die Mutter kommt auch nicht in die KiTa zum Stillen, sie läd das Kind aber ein zuhause zu kuscheln und zu stillen, wenn es dies wünscht.



Bitte liebe Zweifler und Kritiker:
Lasst die Mütter in Ruhe mit eure Kommentaren. 

"Leben und leben lassen!"


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